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Pro und Kontra der neuen Busrouten in Seeheim-Jugenheim

Direktanbindung Seeheim-West – dahinter versteckt sich eine neue Linienführung der vorhandenen Buslinie K50 (L), die bisher von Seeheim aus über die Tannenbergstraße nach Jugenheim fährt und nun über die Friedrich-Ebert-Straße (Einkaufsmärkte) und die B3 führen soll.
Hinzu kommt die Ausdehnung der Linie von Ober-Beerbach bis zur Warthalle nach Eberstadt.

Plan der Linienführung

Kann man als Grüner etwas gegen die Ausweitung eines ÖPNV-Angebotes haben? Eigentlich nicht, aber so einfach ist es hier dann doch nicht.

Nachteile der neuen Route

Als Verlierer der Neukonzeption gehen beim derzeitigen Stand auf alle Fälle die Jugenheimer*innen hervor. Fuhr die Linie K50 (L) bisher von Seeheim aus über die Ludwigstraße zum Bahnhof Bickenbach, entfällt nun dieser Halt.
Es wurde geprüft, ob es möglich ist, von der B3 mit einer Stichfahrt Jugenheim anzubinden. Die Fahrtzeit würde sich dabei um circa 4 Minuten verlängern. Da die (Wende-)Zeiten recht knapp kalkuliert sind, würde damit aber keine Fahrplanstabilität mehr gewährleistet sein.
Als Alternative bliebe dann die Fahrt mit der Straßenbahn nach Seeheim, um dann an der Ludwgistraße in die K 50 (L) einzusteigen oder mit der Straßenbahn nach Alsbach-Hähnlein, um vom Hinkelstein aus entweder zu Fuß oder mit dem Bus zum Bahnhof Alsbach-Hähnlein – wo allerdings kein Regionalexpress hält – oder per Bus zum Bahnhof Bickenbach. Das dauert alles erheblich länger und dürfte damit kaum Nutzer*innen finden.
Die Argumentation, dass diese Strecke kaum genutzt wird – die DADINA schreibt von 16-21 Personen pro Tag – mag richtig sein. Mehr Jugenheimer*innen bringt man damit wahrscheinlich aber auch nicht vom Auto weg und hin zum öffentlichen Nahverkehr.

Und wer profitiert?

Das wären in erster Linie die Bewohner*innen von Ober-Beerbach. Durch die neue Linienführung würde der Ortsteil dann auch am Wochenende sowie an Feiertagen besser angebunden werden.
Ebenfalls besteht nun die Möglichkeit, ohne umzusteigen in die Einkaufsmärkte der Friedrich-Ebert-Straße zu gelangen. Sicherlich ein guter Anreiz für manche, die bisher aus diesem Grund mit dem Auto zum Einkaufen gefahren sind.

Auch Nahverkehr ist eben Verkehr

Was aber für mich am stärksten gegen die Neukonzipierung spricht, ist die Situation in der Friedrich-Ebert-Straße in Seeheim.
Durch Anwohner*innen und vor allem die Einkaufsmärkte (u.a. REWE, Aldi, Lidl, Netto, NKD und Rossmann) ist die Straße schon jetzt stark mit Verkehr belastet. Sollte es irgendwann zu einer Lösung für das Gebiet zwischen Breslauer- und Friedrich-Ebert-Straße kommen, wird, egal ob Wohn- oder Geschäftsbebauung, der Verkehr noch deutlich zunehmen.

Schon jetzt sind die Zustände teilweise grenzwertig, wie auch dieses Posting einer Anwohnerin bei Facebook zeigt:

Facebook Beschwerde

Ob so viele Personen statt eines Autos den Bus nehmen, dass sich die Verkehrssituation nicht noch weiter veschlimmert? Ich habe da so meine Zweifel und aus diesem Grund auch Bauchschmerzen, dem Ganzen zuzustimmen.

Bei weiterem Interesse hier die Vorlagen: Vorlage und Präsentation
Das Anschreiben der DADINA verlinke ich nicht, da in der Vorlage mal wieder sämtliche Mail-Adressen zu lesen sind.